erlebtes

Remember the Rootbeer

Hier in Nürnberg gibt es 2 Fillialen von Karstadt, die grössere ist in der Innenstadt und hat eine Feinkostabteilung (ich glaube das heisst so…) Dort gibt es kleinere Einkaufswägen und eine ganze Menge Leute die meinen sie wären etwas besseres weil sie dort einkaufen. Sehr interessant ist aber das Angebot an ausländischen Lebensmitteln. Es gibt da eine Regalzeile mit amerikanischem Food. Vor Jahren hatte ich dort schon Dr. Pepper für mich entdeckt. Damals kostete eine Dose noch stolze 2 DM. Heute ist das vermutlich der normale Preis für eine Dose Brause.

Gestern war ich mal wieder in der besagten Feinkostabteilung und bin am amerikanischen Lebensmittelregal hängengeblieben. Nein, nein, ich habe es nicht umgestossen, *lach* ich bin stehen geblieben und hab gestöbert. Dann hatte ich eine Dose Rootbeer in der Hand. Rootbeer ist eine amerikanische Kräuterbrause. Als ich diese Dose so in der Hand hielt, musste ich an Amerika denken.

rootbeer

Ich war noch nie in den Staaten, doch für ungefähr 20 Jahren hatten wir bei uns um die Ecke neue Nachbarn bekommen, die Familie Keer. Vor ca. 20 Jahren waren ja noch jede Menge Amerikaner bei uns stationiert, gerade in Fürth schien es ja fast als gäbe es mehr Amis als Fürther 😉

mein damals bester Freund und ich hatten uns schnell mit Jason angefreundet, er war ein Jahr jünger als wir zwei und irgendwann nahm er uns auch mal mit zu sich nach hause. Was soll ich sagen, wir betraten das Wohnzimmer und waren in Amerika. Weder Jason noch der Rest der Familie sprach ein Wort deutsch. Es gab eine Mikrowelle ! (war zu der Zeit alles andere als verbreitet, in deutschen Landen) und für diese Mikrowelle gab es gesalzenes Butterpopkorn in einer ganz flachen Tüte die erst in der Mikrowelle aupoppten. Ja, heute gibt es das in jedem Supermarkt, aber damals eben nicht. Seit dieser Zeit hasse ich übrigens süsses Poppkorn 😉 Es gab Coladosen mit Verschlüssen die man nach innen drücken musste, nicht diese Abziehlaschen die es bei uns damals noch gab. Er hatte natürlich Zugang zur PX, hatte Videofilme die bei uns gerade erst im Kino liefen.

Seine Mama war Italienerin, und kochte die beste Lasagne die ich je gegessen habe. Ich war verdammt gerne bei den Kerrs. Sie waren eine wirklich sehr gastfreundliche Familie und ich hab mich dort immer sehr wohl gefühlt. Jason hatte 2 ältere Schwester, und bei ihm zu Hause war wirklich immer einiges geboten.

Es war eine sehr schöne Zeit, wir hatten natürlich auch viel Quatsch angestellt. („..are the gonna call the policeiii ?..“) Leider zog er nach einen knappen Jahr wieder zurück nach New Jersey. Und wir Vollpfosten hatten nicht mal die Adressen getauscht. Sehr, sehr schade, ich hätte ihn gerne mal besucht, auch wenn ich bis heute noch nicht im Amiland war, ausser natürlich in der kleinen Variante, bei den Kerrs 🙂

Das Rootbeer habe ich dann gestern Abend getrunken. Und sofort erinnerte ich mich wieder an den Geschmack. Es schmeckt nämlich wie die flüssige Version von Bazooka-Kaugummi 🙂

7 Comments

  • Fudge

    Wie erinnert mich dein Beitrag hier an meine eigene Jugend! *lach* In der Gegend in der ich aufwuchs, waren ebenfalls sehr viele Amerikaner stationiert und so kam es, dass irgendwann auch eine amerikanische Familie in das Haus neben uns einzog. Es war wie du beschreibst… Hach! Und der Sohn war dann auch mein erster Freund und erster Kuss! *lach*

  • Martin

    Wie genial, 1. wusste ich nicht, dass es sogar auch ein amerikanisches Lebensmittelregal gibt (dachte da immer nur an Asiatische, etc.) und 2. wird das Bier sicher der Renner auf meiner Silvesterparty, mal sehen, wie es so aufgenommen wird, schaut an sich von außen schon genial aus!

  • crosa

    @juliaL49
    der Link ist klasse 🙂

    @fudge
    schön sich zu erinnern, an damals 🙂

    @martin
    ist aber kein bier, kräuterbrause 😉

    @sisou
    ist auch kein bier. ist flüssiger bazookakaugummi 🙂

  • sisou

    Crosa, damit wollte ich doch sagen, dass ich mir kaum vorstellen kann, was ein amerikanisches Lebensmittel in der Feinschmeckerabteilung zu suchen hat. *g* Die Amis bringe ich ja mit vielen Dingen in Verbindung… aber nicht mit kulinarischen Höhenflügen. :mrgreen:

  • crosa

    mit der hand an die stirn klatsch und das brett vorm kopf entferne. ja, das stimmt, feinkost und usa, das geht eigentlich nich so recht zusammen 🙂

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