Kamerastuff

Crop vers. Vollformat (technobabbel)

Der ein oder andere Leser hier dürfte ja selber eine digitale Spiegelreflexkamera besitzen oder sich zumindest in dem gleich folgenden Text zurechtfinden.

Es geht um die Größe des Sensors von Digitalkameras, genauer um den Unterschied von Crop zu Vollformat.

Vor dem Siegeszug von digitalen Kameras hatte eine normale handelsübliche Fotokamera eine Filmbreite von 35mm, genannt Kleinbild mit einem Bildformat von 24 x 36 mm. Ich glaube irgendwann Mitte der 90er Jahre wurde dann versucht die analoge Fotografie zu revolutionieren, bzw. zu verkleinern und das 35mm Filmformat wurde etwas beschnitten (genauer auf 30,2 mm × 16,7 mm) um kleinere Filme und damit auch kleinere Kameras herstellen zu können. Das sogenannte APS Format wurde geboren (Advanced Photo System).

Es gab aber nicht nur ein „Bildformat“ sondern 3 wählbare Seitenverhältnisse:

Dabei wurde der Film stets im H-Format belichtet, die entsprechenden Randbereiche nur im Sucher und bei der Erstellung von Papierabzügen ausgeblendet.
APS-H: 30,2 mm × 16,7 mm, Seitenverhältnis ca. 16:9 (volle APS-Negativgröße)
APS-C: 25,1 mm × 16,7 mm, Seitenverhältnis ca. 3:2 („Classic“; wie Kleinbild)
APS-P: 30,2 mm × 9,5 mm, Seitenverhältnis ca. 3:1 („Panoramaformat“)

Der Erfolg stellte sich aber nie richtig ein, dann die digital Kameras kündigten sich langsam an.

Die ersten digitalen Spiegelreflexkameras wurden dann langsam aktuell. Die Produktionskosten des digitalen Sensors stellen dabei die größte Schwierigkeit/Kosten da. Aus diesem Grund wurden die Sensoren in der Größe beschnitten (cropepd = beschnitten) auf das Analoge APS-C Format.

Der sogenannte Crop-Faktor beträgt bei Nikon-Kameras Faktor 1,5, bei Canon 1,6. bzw. 23,7 x 15,6 und 22,2 x 14,8. Digitale Spiegelreflexkameras mit Kleinbildsensor, also 36.0 x 24.0 mm waren lange Zeit fast unbezahlbar.

Soweit die einleitenden Worte um überhaupt den Unterscheid zwischen Crop-Kameras und „Vollformat“- bzw. Kleinbildformat Kameras zu verstehen.

Die letzten Jahre sind DSLR mit Kleinbild-Format-Sensor in bezahlbare Regionen gerutscht. Für inzwischen unter 2000,- EUR sind diese zu bekommen.

In diversen Foren ist seit dieser Zeit eine Art Formatkrieg entstanden. Liest man dein ein anderen Beitrag scheint es fast so als ob nur noch mit Kleinbildkameras vernünftige Fotos gemacht werden könnten.

Ich selber bin Mite 2008 zunächst auf Kleinbild (Canon Eos 5D umgestiegen) 200,- EUR Cashback und 19% Rabatt bei Mediamarkt waren damals die finanziellen Verlockungen die mir den Umstieg für 1500,- EUR ermöglichten 🙂

Ich habe das etwas größere Freistellungspotential an der Kamera geliebt. Die Tiefenschärfe ist einfach etwas geringer als bei Crop-Format. Auch die High-Iso Bilder waren damals deutlichst rauschärmer.

Technisch gesehen war die 5D damals schon etwas veraltet. Ich würde sie schon fast analog bezeichnen. Doch der Sensor war der Hit. Mit 12,8 MP zauberte die alte Dame einfach wunderschöne Bilder. Objektive die an neueren Cropkameras eher mittelmässig waren liefen an der 5D zu Höchstform auf.

Doch irgendwann Ende 2011 hatte ich das Gefühl alles fotografiert zu haben. Die doch recht große und mit dem Batteriegriff auch recht schwere 5d wurde fast etwas lästig. Spiegellose Systemkameras von Olympus der Serie PEN feierten ihren großen Siegeszug. Der Sensor der Kamera ist in etwa halb so große wie Kleinbild, genauer gesagt: 17,3 x 13,0.

Der große Vorteil dieses Systems sind die sensorbedingt kleineren Objektive die hergestellt werden können. So eine PEN passt mit 3 Festbrennweiten locker in eine kleine Tasche.

Ich war auch recht lange glücklich mit der PEN. Ich hatte irgendwann die E-P3 mit 3 Festbrennweiten: 14 2,5, 20 1,8 und 45 1.8.

Doch dann wurde mein Sohn geboren und fotografieren wurde wieder deutlich wichtiger für mich. Ich kaufte mir wieder eine gebrauchte 5D. Meine Frau war damit jedoch überhaupt nicht glücklich. Die kleine PEN hatte so tolle Automatikprogramme und war so schön leicht.

Die 5D wollte da schon etwas mehr fotografisches Wissen für tolle Ergebnisse. ISO Automatik gab es nicht. Auch nur 9 Autofokuspunkte wovon nur der mittlere als Kreuzsensor ausgebildet war.

Vor einem guten Jahr kam für mich dann die Entscheidung das beste aus allen Formaten für MICH zu finden. Natürlich spielte der Preis dabei auch eine Rolle. Einen tollen Sensor mit großem Dynamikumfang, moderne Automatiken, Viele Autofokuspunkte, möglichst klein und leicht sollte sie auch sein.

Der Crop-Sensor wurde für mich der Sensor meiner Wahl. Der beste Kompromiss aus den 3 mir zur verfügung stehenden Formaten. Spiegellos ? Nein ! Warum ? Der Größenvorteil des Bodys schmolz bei den Objektiven dahin. Was will ich mit einem winzigen Gehäuse wenn die Objektive doch genau so groß bleiben wie bei einer DSLR ?

Nach vielem Lesen und Testen habe ich mich dann für die Nikon D5200 Kit inkl. AF-S DX 18-55 VR II Objektiv schwarz entschieden. Das Gehäuse hat eine angenehme Größe. Das schwenkbare Display ist wirklich praktisch. Der Sensor ist nach wie vor einer der besten die es auf dem Markt gibt.

Nach etwas probieren wurde das Kit-Objektiv verkauft und mit 18-105, 35 1.8, 50 1.4, 55-200 VR und dem Makro 40 2.8 hab ich auch einen recht runden Objektivpark. Auch die Ehefrau ist mit der Kamera sehr glücklich was handling und Größe betrifft.

Natürlich interessiere ich mich nach wie vor sehr stark für den gesamten Kameramarkt. Ganz besonders interessiert mich natürlich die Frage Vollformat vers. Crop da ich selbst ja beide Welten sehr gut kenne.

Gäbe es eine Vollformat im Gehäuse einer D5200 und wäre gute Glas für Kleinbild nicht so schweine teuer hätte ich es bestimmt. Die Vorteile liegen für MICH aber lediglich im etwas besseren Freistellen und in dem etwas besonderen Look von hochlichtstarken Objektiven offen benutzt an dem etwas größeren Sensor. Ich bin da etwas speziell, der ein oder andere User mag diesen besonderen Look gar nicht zu erkennen.

Alle weiten Vorteile sehe ich aber so für mich nicht und lese immer wieder gespannt in diversen Foren die Thesen ohne Kleinbild könnte man gar nicht mehr richtig fotografieren. Das ein oder andere mal scheint mir das auch die Rechtfertigung für die eignen extrem hohen Ausgaben zu sein *grins*

Ein guter Fotograf macht mit jeder Kamera sehenswerte Bilder. Ein schlechter bekommt auch mit dem teuersten Kleinbild-Equipement nichts vernünftiges zu Stande.

Gestern bin ich beim Lesen in einem Thread zum Thema Hochzeitsfotografie in der Signatur eines Users über dieses geniale Youtube-Video zum Theme „Crop-Kameras taugen nichts, es muss Kleinbild sein“ gestolpert und habe mich köstlich amüsiert:

(Die vermutlich längste Einleitung die ich je zu einem Video verfasst habe :mrgreen: )

Durch die weitere Nutzung der Seite stimmst du der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden.

Schließen