Nikon G auf MFT Adapter
Einer der großen Vorteile von spiegellosen Systemkameras ist das kleinere Auflagemaß der Objektive durch den fehlenden Spiegelkasten. Das bedeutet, ich kann mit Hilfe von Adaptern fast jedes Objektiv einer DSLR an eine Systemkamera „schrauben“.
Da ich ja meine Nikon Kleinbildkamera behalten habe hat mich das schon interessiert, also wie sich die Objektive so an der Kamer machen. Gestern hatte ich dann das 50 1.4 AF-D auf die OM-D geschraubt:
Rein visuell gefällt mir das ganz schon mal sehr gut. Passt einfach gut zum Vintage Look der OM-D. Der Adapter selber ist aber rein manuell zu bedienen. Eine Besonderheit gibt es. Bei den neuen Nikon „G“ Objektiven gibt es am Objektiv selbst keinen Blendenring mehr zum verstellen der Blende. Der Adapter hat hierfür einen silbernen „Drehkranz“ mit dem die Blende geöffnet und geschlossen werden kann. 6 verschiedene Einstellungen sind so möglich. Also 4 Verstellmöglichkeiten + offene + geschlossene Blende. Fragt mich jetzt bitte nicht ob er die Blende komplett schließt und welche Blendenwerte bei den einzelnen „Stops“ tatsächlich verwendet werden. Ich finde das bei 20,- EUR Anschaffungspreis ein cooles Feature. Vor allem wird die Blende dann, egal welches Objektiv verwendet wird immer an der selben Stelle deutlich spürbar blind verstellt.
Die Olympus OM-D hat 3 relativ frei programmierbare Funktionstasten. Ich habe mir die Lupe auf eine der Tasten gelegt. Somit kann ich beim Blick durch den Sucher (oder am Display) durch Druck auf die Funktionstaste den vorher gewählten Bildbereich vergrößerst anzeigen lassen. DAS erleichtert das manuelle Fokussieren erheblich.
Weiterhin hat die OM-D EM10 Mark ii den 5-Achsen Bildstabi von der großen EM1 geerbt. Somit ist jedes Objektiv bildstabilisiert. Die Brennweite muss ich dem Bildstabi allerdings mitteilen. (Es gibt 3 frei konfigurierbare abspeicherbare Einstellungen, genannt My Menue. Es können also für 3 manuelle Objektive Brennweiten für den Stabi hinterlegt werden. Diese Sets können dann z.B. auch wieder auf eine Funktionstaste gelegt werden.
Genug geredet. Hier einfach mal ein paar erste Gehversuche. Durch den doppelt so kleinen Sensor in Bezug auf Kleinbild ergibt sich quasi eine Art Brennweitenverdoppelung. (genau genommen ist das zwar nur der halbe Ausschnitt eines Bildes vom Kleinbild, aber ich möchte das jetzt nich zu sehr vertiefen…) Sagen wir mal salopp, es entsteht statt einem 50 1.4 der Bildeindruck eines 100 2.8:
Leider werden in die Exif Dateien keine Blendenwerte übergeben, da das Objektiv ja manuell angebunden ist. Das folgende Bild war aber glaube ich Offenblende:
Gut, Licht und Motivauswahl war eher durchwachsen, aber mehr als mein halbstündiger Spaziergang ist „Krankheitsbedingt“ aktuell nicht drin:
Und hier noch ein Vergleichsbild zwischen dem Nikon 50 1.4 mittels Adapter (einmal den Ablendring ein stück gedreht, vermutlich Blende 2.8 ?):
Und dem Panasonic Lumix 20 1.7 ii direkt an der OM-D (abgeblendet auf F 2.0):
Mein erstes Fazit ? Gar nicht so schlecht. Durch die Sucherlupe auf der Funktionstaste ist das manuelle Fokussieren relativ leicht. Die bisherigen Bilder sind jetzt nicht sooooo aussagekräftig. Anwendungszweck für das 100 2.8 wäre ja eher Portrait. Ich werde weiter berichten. Demnächst möchte ich das Tamron 70-300 vor die Olympus spannen. 600mm Brennweite sind bestimmt „spannend“. Der Oly Stabi soll da ja angeblich 1/40 Sekunde Belichtungszeit ermöglichen….
4 Comments
Jens
Also ich bin ein großer Fan der Minolta Objektive. Schönes 80er Jahre Altglas auf der OMD. So macht es richtig Spass, ist preislich im Rahmen und hat die perfekte Vintage Optik — sowohl Kamera als auch der Output.
AndiBerlin
Ich bin neugierig, funktioniert „Fokus peaking“ auch mit Fremdobjektiven? Ist ja, wenn man manuell fokussiert, ein klasse Feature.
Jens
@AndiBerlin
Ja, es funktioniert. Für schnelle Shoots ist es natürlich eine prima Hilfe.
Hab es auf eine freie Taste gelegt. FP Links, Zoom rechts.
crosa
Ah, gut zu wissen 🙂