Projekt 52, Woche 4: Kirchen
Kirchen. Ja, das ist so ein Thema. Kirchen sind für mich persönlich der krasse Widerspruch. Ich liebe diese alten Gebäude, also rein sachlich gesehen. Sie faszinieren mich, ich betrete sie gerne. Nicht als „Gotteshaus“ sondern als schönes altes Gebäude, als Zeitzeuge.
Doch so schön ich das Gebäude Kirche finde, so sehr bin ich der Vereinigung Kirche abgeneigt. Jeder darf glauben was er möchte und ich möchte keinen zu nahe treten. Doch ich kann mit Kirche und Religion nichts anfangen. Kriegstreiber, Hexenverbrennung, Ministrantenmissbrauch, sicher alles Schlagworte, aber ich möchte ja ein Bild zeigen und nicht Zeilenlang erklären was mir warum nicht an der Kirche passt, daher die ersten 3 Worte die mir eingefallen sind.
Mein Bild ist daher eher ungewöhnlich. Gut, zum einen ist die Lorenzkirche sicher eine der meist fotografierten Kirchen hier in Nürnberg, zum anderen aber sicher sehr selten von diesem Standpunkt aus.
Die Distanz und die räumliche Trennung durch ein Stück normalen Lebensalltag, etwas Technik (die Antenne) soll meine innere Distanz und zugleich Anziehung symbolisieren. Ob das gelungen ist kann ich nicht sagen. Ich möchte jedoch versuchen keine Archivbilder zu verwenden, auch wenn sich da wirklich einige sehr interessante Kirchen befinden. Ich möchte mich mit dem Thema auseinandersetzen und es dann fotografisch umsetzen. Doch genug geredet, hier mein Bild zum Thema Kirchen:
14 Comments
Yannick
Sehr schön umgesetzt! Wirklich. Grad die Distanz find ich gut!
Crosa
Danke. Es hatte mich schon auch gejuckt die ganzen Kirchen aus dem Archiv zu einer Kollage zusammenzubauen..
Beate
Nun ja, Deine Einstellung teile ich weitestgehend. Rein fotografisch betrachtet ist das Foto sicher kein „Königsschuß“. Aber zusammen mit Deiner Erklärung kommt es gut.
LG Beate
Crosa
@Beate
Nein, kein Königsschuß… da geb ich dir völlig recht.
Kerstin
Ganz ehrlich – Du sprichst mir aus der Seele! Ich stehe mit der Institution Kirche seit langem auf Kriegsfuß, u.a. wegen der von Dir genannten Gründe.
Andererseits faszinieren mich diese Zeitzeugen, und ich stelle mir immer wieder die Frage was die für Kräfte aufbringen mussten damals solche Gebäude zu errichten.
Heutzutage hätten wir alle technischen Hilfsmittel, aber die Gebäude werden immer hässlicher 😉
Dein Foto gefällt mir gut im Zusammenhang mit Deiner Beschreibung!
LIeben Gruß
Kerstin
Crosa
Ja, vieler dieser Kirchen sind einfach wundervollte Kunstwerke. Ich blende das ganze religiöse dann einfach aus und erfreue mich am schönen. Ja, KUNST und Handwerk gingen früher Hand in Hand. Heute, da so viele mehr möglich ist, wid viel weniger davon auch wirklich schön/sehenswert. Sehr traurige Entwicklung.
Lilo
Obwohl ich nicht daran glaube bin ich immer noch in der katholischen Kirche. Der Austritt kostet bei uns immerhin 50 euro und mein Paps wäre wohl nicht sehr begeistert, ebensowenig mein – leider schon verstorbener – Großpapa.
Aber Kirchen anschauen, von außen und manche auch von innen, finde ich sehr faszinierend. Die Architektur der Gebäude ist schon beeindruckend. Auch aus der Entfernung sieht man wie eindrucksvoll die Kirche sein muss
hombertho
Ja die Nürnberger Lorenzkirche
Die Idee von einem anderem Standpunkt zu fotografieren ist dir gut gelungen.
Viele Grüße
Thomas
voss
Schöne und mal eben andere Perspektive. Klasse gelöst!
lg
Voss
Anne-Kathrin
Das Tolle an dem Foto ist, dass es so realistisch ist. Wahrscheinlich sehen viele Menschen in Städten Kirchen die meiste Zeit genau so durch ihr Küchenfenster oder was auch immer. Und für viele bedeutet die Aussicht wahrscheinlich nicht mehr als genau das, was das Bild sagt.
Anziehung allerdings – verstehe ich nicht ganz bzw. kann sie nicht erkennen.
Aquii
Finde das was die vorderen Häuser rüber bringen, fast besser als die Kirche im Hintergrund 😉
Crosa
@homberto
danke. ich wollte auf jeden fall was indirektes…
@voss
danke.
@Anne-Kathrin
für die Anziehung hätte ich wohl ein zweites Bild gebraucht. ich wollte aber unbedingt nur eins.
@aquii
so sollte es sein 🙂
Kerstin
Auch wenn dein Bild nicht das Non plus Ultra ist, so ist doch deine Interpretation umso spannender, gefällt mir!
Genau das ist es eben auch, was das Projekt ausmacht – das „Drumherum“ und die Gedanken, die jeder einzelne zum Thema hat.
Viele Grüße,
Kerstin
Crosa
@Kerstin
Danke. Ja, die Geschichte zum Bild öffnet oft das Auge für das Bild.