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Poetry Open Air Slam von hinten
Warum mit einem Bericht eigentlich am Anfang anfangen ? Heute geht es, zumindest mit dem Bildmaterial daher eher in der Mitte los. Von was ich überhaupt spreche ? Samstag Nachmittag/Abend war einer der Termine auf die ich mich schon seit Wochen gefreut habe. Das Brücken-Festival unter der Theodor-Heuss-Brücke in Nürnberg. Neben zahlreichen Bands gab es unter anderem auch einen Open-Air-Poetry-Slam.
Der Slam selbst war in 3 Runden + Finale aufgeteilt. Damit sich Slam und Bands nicht in die Quere kamen, fand der Poetry Slam jeweils in der Umbaupause der großen Bühne statt. Ich war dieses Jahr eigentlich auf allen Nürnberger, Fürther und Erlangener Slams (Bis auf einen ;)) und hatte nie die Möglichkeit einen Poeten von hinten zu fotografieren, da die Bühne den Platz sonst eher nicht hergibt.
Doch anders am Samstag. Gerade als Turnkey Facility auf der Bühne stand, sah ich es gut 20 Meter hinter, und vor allem auch gute 10 Meter über der Bühne blitzen. Ich schnappte mir die Canon und bin gleich zum Treppenabgang der Brücke geeilt, hatte ich doch ein ganz bestimmtes Bild vor Augen.
Mit dem 70-200 2.8 hatte ich ja genau die richtige Waffe dabei und so konnte ich die Atmosphäre endlich mal von der anderen Seite einfangen:
Als hätte es der Felix geahnt, hat er sich dann noch dem Publikum mit dem Rücken zugedreht, perfekt für mich 🙂
Ein ausführlicher Bericht und jede Menge Fotos zum Brückenfestival, Bands und Poetryslam gibt es hier in Kürze.
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Erlangen, noch einmal vor der Sommerpause
Wenn Erlangen zum Poetry-Slam ruft freue ich mich immer ganz besonders. Die Kellerbühne ist einfach ein wundervoller Ort um zu fotografieren. Die Bühne liegt ein ganzes Stück tiefer und somit ergibt sich eine ganz wundervolle Perspektive.
Auch die featured Artists sind fast immer etwas besonderes. Einen großen Nachteil gibt es aber noch, es wird eigentlich immer sehr spät. Nach einem Slam in Erlangen liege ich also selten vor 1 Uhr im Bett, das schon hart, wenn am nächsten Tag um 7 Uhr Arbeitsbeginn ist. Aber 1x im Monat muss das schon drin sein 😉
Auch diesen Sonntag hat Jan Siegert wieder geladen und die Kellerbühne platzte wieder mal fast aus allen Nähten:
Featured Artists waren Melanchtonay, Musik die sofort ins Blut geht, und ein Sänger der so emotionsgeladen loslegt, dass die Canon vor Freude tanzt:
Die Bassistin saß leider scheinwerfertechnisch sehr ungünstig, aber ich hatte ja meinen Aufsteckblitz dabei:
Und dann war es auch schon so weit, der Slam begann. Julias und Jessis Slampremiere fand gemeinsam statt. Die beiden nahmen sich so etwas des Lampenfiebers. Suverän vorgetragene Lyrick, kurz, treffend und eine geglückte Premiere:
Martin Geier da muss man eigentlich nicht viel zu sagen. Wie eigentlich immer absolut genial. Hätte es schon lange mal verdient in Erlangen zu gewinnen. Ich kannte beide Texte, (Slam-Jury und Plasmaspenden) was mich aber überhaupt nicht störte (und auch für mich ein Indiz für gute Texte ist..)
Katharina Spengler gab leider, leider ihren Abschiedsslam zum besten. Eine Liebeserklärung der etwas anderen Art an Ihre zukünftige Wirkungsstätte Passau. Oder mit Ihren Worten ausgedrückt: Passau ich hasse dich:
Und dann kam mein absolutes Highlight: Andy Strauß. Es viel mir wirklich schwer die Canon noch ruhig zu halten, so sehr wurden meine Lachmuskeln beansprucht, als er neidisch von seiner Uhr erzählte, die sich den ganzen Tag hängen lassen kann…
Die letzte Poeten vor der Pause schlug eher wieder ruhigere Töne an. Sehr einfühlsam dargebotene Worte über den Mehrwert eines Menschen mit gültigen Ausweispapieren.
Arlinda Brühl (Libelle):
Schlumpf eröffnete dann die 2. Runde und er fand Worte nicht ausreichend um die Zuneigung zu beschreiben:
Greta Schlereth aus Bad Kissingen legte ziemlich eindrucksvoll ihre Erfahrungen mit dem Alkohol dar und bot der Canon durch starke Gestik und Mimik jede Menge Freude dar:
Der Hanz, der kanns. Auch wenn ich die gute Nachtgeschichte die erzählt wie er die Mutter seiner Kinder schon zum 3. Mal gehört habe, war ich immer noch so begeistert wie beim ersten Mal. Ein begnadeter Erzähler !
Harry Kienzler war für mich die zweite sehr positive Überraschung. Leider wohl nicht für das Publikum in Erlangen. Der spätere Abstimmungsapplaus für mich überhaupt nicht nachvollziehbar. Für mich war er ganz klar im Finale. Seine überragend gut vorgetragene Geschichte über den zum Leben erweckten WG-Bio-Müll penetrierten mein Zwerchfell:
Was tun wenn der Drucker partut den Text nicht ausdrucken will ? Für Turnkey Facility kein Problem. Laptop vor sich stellen und einfach davor sitzen und im Sitzen vortragen. Sein nachdenklicher Text hatte beim vergangenen Kirchenslam aufgrund der schlechten Akustik etwas von seiner Wirkung eingebüsst, im E-Werk knallte er aber ordentlich und regte viel zum Nachdenken an:
Die Finalisten hiessen dann Hanz und Andy Strauss. Andy Strauss begann und nach dem tosenden Applaus für sein Telefonat mit Mama die lieber ein Wohnmobil kauft als ihren Sohn weiter zu unterstützen war klar, es wird sehr schwer für Hanz.
Und Jan traf wieder einmal die beste Entscheidung und erklärte erneut einen Doppelsieg 🙂
140 Fotos sind es dann geworden. Natürlich gibt es die auch wieder als Flickr-Dia-Show zu bewundern:
http://www.flickr.com/photos/facing-my-life/sets/72157620157980411/show/
oder gerne auch alternativ die einzelnen Fotos:
http://www.flickr.com/photos/facing-my-life/sets/72157620157980411/detail/ -
Kirche ?
Ich haderte ja bereits etliche Jahre mit der Kirche an und für sich. 2007 bin ich dann auch überzeugt aus der Kirche ausgetreten und das einzig positive was ich mit Kirche verbinde sind die schönen Gotteshäuser. Nicht falsch verstehen, jeder darf glauben was er meint, solange er damit keinen anderen einschränkt, bedrängt oder gar unterdrückt.
Am Donnerstag Abend zeigte sich die Kirche, oder besser gesagt die offene Kirche St. Klara in Nürnberg von einer wie ich finde sehr angenehmen Seite. St. Klara hatte zum Poetryslam zum Thema Religion/Kirche geladen und das habe ich mir natürlich nicht entgehen lassen. Die Kulturflatrate galt hier nicht, aber die 5,- EUR war es mir wert.
Schon irgendwie eine ganz andere Atmosphäre in der Kirche. Auch jede Menge neuer Gesichter in den Zuschauer rängen. Die Akustik der Kirche ist für Gesang sicherlich Ideal, für Poetryslam via Mikrophon und Lautsprecher aber so gar nicht geeignet. Die einzige Chance sehr langsam sprechen, und dem sich ständig selbst überholendem Echo möglichst wenig Angriffsfläche bieten.
Michel führte wie gewohnt gekonnt durch den Abend. Sein T-Shirt passend zum Thema gewählt eröffnete er auch mit einem kurzen Vortrag:
Katharina Spengler hatte das Pech als erstes aus dem Hut der Poetenfee gezaubert zu werden. Später sollte sich aber herausstellen, der Startplatz stellte definitiv kein Hindernis da. Sehr schöner Texte aus der Luzifers Tagebuch Reihe:
Turnkey Facility aka Felix mit einem nachdenklichen ruhigen Text. Ja, der Mann kann auch anders als Zombie jagend nach Schwabach zu hetzen:
Tobias Ludolph stellte erneut die Frage, was wäre wenn das Telefon klingelt und 3 Sätze gefordert wären. Allerdings war der Anrufer diesmal Gott persönlich:
Seraja Ten besuch im Louvre und der überdimensional große Nagel der Mona Lisa:
Den Namen des sehr pro Christlichen Herren habe ich leider vergessen. Nicht ganz meine Meinung, aber darum ging es ja nicht (Robert Wolfgang Segel ist der Name. Danke Michl):
Wolfgang Tischer klärte wie erwartet seine Glaubensfragen mit seiner Schildkröte:
Eine der schönsten männlichen Stimmen seit langem hat bei mir leider auch keinen Namen, leider hatte ich mir kein Notizen gemacht. Sehr überzeugender Auftritt auf jeden Fall. Evlt. kann mir jemand in den Kommentaren mit dem Namen aushelfen 😉 Alexander Nym, heisst der Herr. Besten Dank, lieber Turnkey Facility 🙂
Ich mag Menschen die sich selbst treu bleiben und niemals verbiegen. Peter Landshuter ist so jemand. Ein Bewahrer fränkischer Sprachkultur, der sehr offen mit seinem Glauben umging:
Martin Geier hatte die Eier in der Hose die Möglichkeit auch kontrovers mit dem Thema Kirche zu Felde zu ziehen konsequent ausgenutzt und würde für mich unverständlich vom Publikum mit Missachtung bestraft. Vielleicht lag es auch daran, dass er auf Grund des Mikrofonverzichts nicht überall verstanden wurde. Für mich auf jeden Fall unter den Top3:
Der(Mein Kamera-) Fokus des nächsten Bildes liegt auf dem Text. Leider kann ich hier auch nicht mit Namen dienen. (Barbara Schofer, nochmals Danke, Michl) Die christlichen Gedichte waren auch nicht ganz das Meine:
Jung, fröhlich und irgendwie auch so wundervoll unverbraucht frisch gab es dann 4 kurze Gedichte. Thematisch aber nicht um Kirche und Gott angeordnet, aber das war irgendwie egal. Die junge Dame müsste Meera Theunert sein, und sie nahm die Sympathie der Jury im Sturm:
Und das hiess es für die 3 Finalisten bangen:
Katharina Spengler, sympathisch, tolle Texte, und ein Talent diese auch überzeugend vorzutragen. Auch beim Kirchenslam überzeuge diese Kombination und somit der verdiente erste Platz:
Und jetzt noch ein paar Eindrücke aus der St. Klara Kirche:
Das Licht war allerdings nicht ganz optimal. Der Blitz blieb wie immer bei Slams zu Hause, einige Bilder sind daher etwas dunkel (1/200 brauch ich einfach, und ich kann nur ISO 3200) und verrauscht…
Alle Bilder zum Poetryslam in der St. Klara Kirche gibt es natürlich auch wieder als Flickr-Diashow:
http://www.flickr.com/photos/facing-my-life/sets/72157619880481785/show/
Oder als Album mit allen Einzelbildern:
http://www.flickr.com/photos/facing-my-life/sets/72157619880481785/detail/
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Auch in Nürnberg Slam Pause
So, der letzte Nürnberger Poetryslam vor der Sommerpause hat jetzt auch schon ein paar Tage auf dem Buckel, und ich habe noch gar nichts darüber berichtet. Highlander ist ja immer etwas besonderes, wenn die Monatssieger gegeneinander antreten und um einen Startplatz bei den deutschen Meisterschaften kämpfen.
So auch letzten Donnerstag. Features Artist war Julius Fischer den ich ja im E-Werk schon mal mit den Fuck Hornischen Orchester erleben durfte:
Neftalie hatte die Grippe leider fest im Griff, doch das war ihm einfach egal:
Frau Wortwahl wie immer Ohren UND Augenschmaus:
Nico Semsrott hat letztes Monat schon mein Zwerchfell erzittern lassen. Parkverbotsschilder im Park sind aber auch doof.
Stefan Dörsing und die Idee das Geschlechtsteil gen Sonnenuntergang, das hatte was.
Peter Parkster macht auch als Rapper eine gute Figur und deutlich klar, Finger weg von seiner Schwester:
Michel Jakob hat zwar nur moderiert, aber erstens ist das immer sensationell und zweitens kann er sich auch zu Musik bewegen:
Auch Alex Burkhardt ist ein garant für Zwerchfell bedingten Bauchmuskelkater:
Christian Ritter. Ausnahmepoet und wie eigentlich fast immer: Unschlagbar:
Noch was vergessen ? Ja, Turnkey Facility. Kann nicht nur legendär von Zombies slammen sonder auch mehr als gekonnt einen Slam musikalisch begleiten. Egal zu welcher Gelegenheit, immer das passende Musiksample auf der Platte:
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Erlangenslam…
Ich hatte den Poetryslam in Erlangen am letzten Sonntag völlig vergessen. Gut, Samstag war es ja auch relativ spät, als der Frankenslam 2009 endete und ich wieder zu Hause war. Zum Glück hat aber mein Telefon geklingelt und der Jan hat mich erinnert.
Slam in Erlangen ist fototechnisch sehr schön, die Kellerbühne liegt ein Stück unterhalb der Zuschauerränge und man kommt sehr nahe an die Bühne ran, einfach ideal zum fotografieren.
Durch den Abend führte wie immer in Erlangen Jan Siegert der auch dieses Mal mit Nikita Gorbunov wieder einen absolut genialen Featured Artist am Start hatte.
Selten habe ich so eine Bühnenpräsenz und Nähe zum Publikum erlebt. Der Mann ist einfach der Hit. Superklasse Texte sehr natürlich und einfach sehens- und hörenswert:
Und dann wurde der erste Startplatz von der Poetenfee gezogen und Schlumpf gab sich die Ehre. Am Samstag noch im Team diesmal Solo. Wieder eine sehr ernster Text, über das ein letztes Mal Abschied nehmen. sehr eindringend Vorgetragen:
Robert erzählte von verschiedenen Burgherren
Veit hat meine Lachmuskeln wirklich gut beansprucht, mit seiner Geschichte „als ich Holzfäller war“ mit seiner 4er Holzfäller-Boygroup:
Axel Horndasch gab Kommissar Deppert zum Besten. Hatte ich allerdings schon zum 3. Mal gehört, da war für mich dann etwas die Luft raus. Seine Dialekte der einzelnen Protagonisten kommen aber nach wie vor perfekt:
Lucas Fassnacht und „Ein Mann steht am Bug“ kann ich inhaltlich leider nicht wiedergeben. Anders. Aber nicht unbedingt schlecht:
Nadja Schlüters Anti-Bewerbung eines der Highlights des Abends. Tolle Frau, tolel Texte. Ich hoffe ich höre sie noch öfter 🙂
Trunkey Facility Maschinenbauer beim Frauen anbaggern. Einfach genial !
Oliver und seine Nachrichten. Ja… ging so.
Dorian Steinhoff genau wie Nadja hab ich ihn das erste mal gesehen. Einer der Poeten den sich die Kamera nur wünschen kann. Kein Textblatt, und sehr starke Mimik. Der vom Kollegen ausgeliehene Porno zur Lusterneuerung ging ziemlich in die Hose. Ein echter Wortjongleur, der Herr Steinhoff. Absolut superb. DER Poet des Abends für mich:
Katharina Spengler Fantasie mit f und noch ein kleiner Nachtrag vom Teufel:
Clara Nielsen erzählt übers verliebt sein:
Nikita Gorbunov nochmals vor dem Finale. Das Highlight sicher das Lied welches sich damit beschäftigte bei welchen Gelegenheiten man den Penis einfach mal auf den Tisch legen sollte. Auch sehr sehenswert: Jan Siegert als „Textständer“
Dann das Finale mit Nadja Schlüter, Clara Nielsen und Dorian Steinhoff:
Nadja verzaubert, Dorian rockte mit dem Text über den Hausmeisterbesuch, doch Claras Text von Max der in der 1. Klasse gegen die Heizung knallt kam so überhaupt nicht bei mir an. Es gab dann tatsächlich einen 3fach Sieg mit dem ich dann auch Leben konnte, da ich mich sehr schwer tat zwischen Nadja und Dorian zu entscheiden.