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Rauschen…
Das Rauschverhalten bei hohen Iso-Zahlen ist ja eine gerne diskutiertes Thema in der Fotowelt. Bei meiner etwas älteren Kamera ist bei ISO 3200 bereits Schluß. ISO 3200 ? Das brauche ich doch gar nicht. ISO 3200 ? Da nehme ich lieber eine lichtstarke Linse…
Lichtstarke Linse ? EF 70-200 mm / 1:2,8 L
, lichtstärker kann ich mir nicht leisten. Auf dem letzten Slam, am vergangenen Donnerstag hatte ich dann wirklich schlechte Lichtverhältnisse. ISO 3200, Blende 2.8, Modus „M“, SPOTmessung 1/250 (damit halte ich die 200mm gut aus der Hand). Bewusst unterbelichtet und dann dank RAW in Lightroom etwas hochgezogen.Wie gesagt, das Rauschen ist deutlich erkennbar, aber die Alternative wäre überhaupt kein Bild, da ein Blitz absolut undenkbar ist:
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1. Reihe und das 24-70
Letzten Donnerstag, auf dem Poetryslam im K4 in Nürnberg saß ich ja anders als sonst in der ersten Reihe und somit direkt an der Bühne. Das 70-200 schien mir da fast etwas zu lang, und ich hatte zum Glück das 24-70 ebenfalls dabei. Ich benutze es sonst immer für die Siegerehrung bzw. das Gruppenbild aller Poeten am Schluss.
Bühnenfotos gibt es sonst ausschließlich mit dem langen Zoom, aber das 24-70 hat mich trotzdem nicht enttäuscht:
Nach der Pause ging es aber dann trotzdem zurück zum 70-200:
Um dann fürs Finale wieder zurück zum 24-70 zu gehen. Auch wenn ich wirklich lange Zooms gemieden habe und nur mit Festbrennweiten unterwegs war, so sind Zooms doch gerade bei der Bühnenfotografie einfach unschlagbar flexibel:
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Auf kurze Entfernung
Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben. Wer zuspät kommt, hat mehr vom Leben, weil er länger geschlafen hat ? Nein. Beides Quatsch, oder auch nicht, je nach Standpunkt.
Ich bin jedenfalls wegen akuter Parkplatznot zu spät zum Slam gekommen. Na ja, was heisst zu spät. Offizieller Beginn ist ja 20 Uhr, aber 19.43 ist schon zu spät für einen Sitzplatz. Doch ich hatte Glück, es wurde an mich gedacht und in der ersten Reihe direkt vor der Bühne wurde ein Platz für mich besetzt.
So kam es also, dass ich am Donnerstag im K4 beim Poetryslam in der aller ersten Reihe saß. Ziemlich nahe, die erste Reihe. Natürlich konnte ich nicht widerstehen und habe trotzdem das 70-200 2.8 draufgeschnallt. Und ja, ich war damit wirklich nahe am Poeten:
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Slam again…
Am Donnerstag hat Nürnberg wieder gerufen. Letzten Sonntag war ja in Fürth im Koffer Poetryslam angesagt, morgen am Sonntag steht Erlangen auf dem Plan, wird also Zeit über den Donnerstag zu berichten.
Michl hatte sich wirklich schick gemacht:
Und dann ging es auch schon los. Featured Artist Michael Bittner aus Dresden übernahm das Mikrofon und schon hing ich an seinen Lippen:
Martin Geier hatte leider das Pech als erster von der bezaubernden Poetenfee Cindy (Michl & Cindy, welch ein Paar) aus dem Poetenhut gezaubert zu werden. Sein Saunatext wurde sehr authentisch dargeboten, und als Zuschauer fühlte man sich im ziemlich warmen K4 so wie so fast wie in der Sauna.
Syke Pieper und mein Nordsee-Fernweh war sofort da. Ich liebe diesen Dialekt. Die Abendteuer eines Wattwurms, zum Schmunzeln:
Rodion R. Raskolnikow was für ein Dichter. Voller Bewunderung verschlang ich jedes Wort, ganz großes Kino:
Steinis kleine Dinge die einen in den Wahnsinn treiben. Mit erschrecken musste ich feststellen, so einige dieser Dinge treiben mich auch ziemlich nahe an den Rand des Wahnsinns….
Sarah Kronenberg hatte in Nürnberg Ihren ersten Slam überhaupt. Erstaunlich selbst sicher stand Sie auf der Bühne. Allerdings mit den 7 Minuten Zeitlimit hatte Sie ein Problem, doch sie erhob einfach die Stimme und versuchte die immer lauter werdende Deine-Zeit-ist-jetzt-zu-Ende-Musik zu übertönen. Sehr fotogen auf jeden Fall:
Tobias Ludolph, hatte den Titel T-Shirt des Abends auf jeden Fall schon gewonnen, als er die Bühne betrat und die Welt anrief und er 3 Sätze hatte:
Und dann wurde es blutig, als Turnkey Facility auf Zombiejagd ging. Unglaublich wie viele Worte man in 7 Minuten packen kann, und mit welcher Geschwindigkeit uns diese um die Ohren gehaut wurden, und ich meine das im positiven Sinn:
Nico Semsrott, mir fehlen die Worte. Er kam, sah und siegte. 5x 10 Punkte….. der Saal tobte und die beiden Finalisten standen fest:
Turnkey Facility legte mit Teil 2 der Zombiegeschichte nach, als der erste Finallist, allerdings rechnete nach der 30 Punkte Nummer von Nico Semsrott keiner im Publikum damit dass ihm der Sieg noch zu nehmen sei:
Und dann legte er nach, der Nico Semsrott und holte das Ding nach Hause:
Und dann warteten beide auf die Publikumsentscheidung, Händchen haltend:
Leider sind die Finallisten auf dem Foto unscharf, dafür ist der Wodka scharf, aber beim anschliessenden Gruppenbild passt es wieder:
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Emotionen
Was als nächstes auf der Bühne passiert ist oft schwer zu erahnen. Da die Canon mit dem 70-200 2.8 nicht gerade ein Lichtgewicht ist, liegt sie während eines Poetryslams die meiste Zeit auf meinem Schoß. Pro Poet werden meist 5-10 Bilder gemacht, in den 7 Minuten die er Zeit hat seinen Text vorzutragen. Ärgerlich ist natürlich, wenn genau in dem Moment, in dem die Canon auf meinem Schoß ruht, eine besondere Geste, Bewegung, Ausdrucksform dargeboten wird.
Umso schöner ist es aber, wenn die Canon genau zum Richtigen Zeitpunkt in Position ist. So geschehen am Donnerstag Abend im K4 während des Finales:
Ja, es sind diese Momente, auf die man den ganzen Abend wartet 🙂