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Der richtige Moment
Geduld zahlt sich ja bekanntlich aus. Umso mehr gilt diese wichtige Erkenntnis bei der Fotografie von Tieren. In meinem Fall beim Fischotter im Wildtierpark Bad Mergentheim. Zuerst zeigte sich der Protagonist nur sehr kurz beim Bad in seinem ausreichenden Wasserreservoir innerhalb seine Geheges.
Maximal für wenige Sekunden zeigte er sich überhaupt an der Oberfläche. Zum Glück war auch der Rest der Familie in Wartestimmung, schließlich wollten alle den kleinen Kerl etwas genauer sehen.
Tja, und die Geduld wurde dann auch belohnt ! Ich konnte mein Glück kaum fassen. Schnappschuss hat ja immer so eine leicht negative Aura, aber in diesem Fall doch irgendwie passend:
Wobei auch das zweite Bild, als der Otter sich wieder aus dem Staub macht sich einer gewissen Komik nicht erwehren kann:
Nach der etwas längeren Wartezeit war ich mehr als Glücklich mit meiner Fischotterausbeute 🙂
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When the Lights go down in Mahari-Beach
Ja, wenn es langsam dunkel wird am Mahari-Strand, dann geht es mir auch wieder besser.
Wir waren heute Vormittag im Friguia-Tierpark Ein wirklich sehr schön angelegter Tierpark mit Giraffen, Elefanten, Raubtieren, und jeder Menge anderer Tiere. Leider zeigte das Thermometer um 8:45 als uns der Bus abholte schon 30°. Das waren schon mal keine guten Vorzeichen für meinen noch nicht auskurierten Sonnenstich/Hitzschlag und somit fühlte ich mich ein wenig wie ein Vampir auf der Flucht vor der Sonne. Ich versuchte von Schatten zu Schatten zu springen. Hatte meinen Sonnenhut auf und trug geschlossene Schuhe.
Doch das Half alles nichts. Zurück im Hotel hatte mich der Hitzschlag/Sonnenstich wieder. 31° und ich lag mit 39° Fieber im Bett unter der Decke und fror. Ja, selber Schuld. Aber der Ausflug war gebucht und bezahlt.
Bis zum Abendessen blieb ich dann im Zimmer und mit einer Ibuprofen ging es dann auch langsam besser. Morgen ist dann Sonnenverbot. Zum Glück sind wir 10 Tage hier. Ich hoffe bis Mittwoch bin ich wieder Sonnentauglich, schließlich geht es da nach Tunis und Karthago.
Das Mittagessen habe ich heute ausfallen lassen, das Abendessen mundete dann aber schon wieder vorzüglich
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Die nächste Station
So langsam haben wie sie alle durch, die Zoos und Tierpaks in Deutschland. Köln stand schon länger auf der Liste, und war der Primärgrund für den Köln Aufenthalt. Quasi das eigentliche Geburtstagsgeschenk für Frau Crosa.
Und was soll ich sagen, der Zoo in Köln ist wirklich ein kleines Zoo Highlight. Passend ist, dass sowohl Herr als auch Frau Crosa da absolut auf der selben Wellenlänge liegen und somit ein groß teil des Samstags genüsslich für den Zoo verprasst wurde.
Anders als sonst bin ich nicht mit Tasche und Objektivpark, sondern lediglich mit dem 70-200 2.8 und dem Kenko 1.5er Telekonverter losgezogen. So ein Zootag kann ganz schön lange werden, und die 5D mit Batteriegriff und dem 70-200 hat schon ein stolzes Gewicht, wenn da noch zusätzlich eine Tasche an der Schulter zerrt….
Wie auch auf den Poetryslams bin ich nur mit dem 70-200 bestens ausgekommen und habe wenn überhaupt vielleicht das Makro ein wenig vermisst. Jetzt aber genug erzählt, her mit den Fotos:
Inzwischen gehören die Lemuren zu Frau Crosas Lieblingstieren, und ich muss gestehen, bei den Jungs ist immer etwas los. Das Lemurenhaus in Köln ist nicht gerade das neueste, aber dafür, und das fand ich einfach genial gemacht, ist der Besucherinnenhof wunderschön gestaltet. Mit etwas Fantasie hat man fast das Gefühl sich im Urwald zu befinden:
Wir wurden dann auch gleich von oben bis unten gemustert:
Solch aufgeweckten Kerlchen darf das Futter natürlich nicht einfach ins Gehege geworfen werden:
Sehr interssant war dann auch die leckere Kartoffel:
Meinen Polfilter hatte ich natürlich wieder in der Fototasche im Auto vergessen. Die Qualität ist aber trotzdem ganz ok, für durch die Scheibe 🙂
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unter Wölfen
Der Montag begann perfekt. Gut ausgeschlafen, die Nacht zuvor dieser wundervolle Sonnenuntergang, erwartete uns ein traumhaftes Frühstück und gleich im Anschluss ging es in den Nationalpark Bayerischer Wald, zum Tier-Freigelände I bei Neuschönau Die erste positive Überraschung gab es beim Eingang: der Tierpark ist kostenlos. Einzig alleine die Parkgebühren sind zu entrichten.
Im Laufe der letzten Jahre hab ich so manchen Tierpark besucht, aber einen derart Artgerechten habe ich bislang noch nicht gesehen. Für den „Fastfood-Fotografen“ ist das ganze natürlich eine Enttäuschung. Nix mit hinstellen, Foto machen und zum nächsten Gehege. Die einzelnen Bereiche sind wirklich Artgerecht und dementsprechend grosszügig angelegt.
Am ersten Stop, dem Wiesengehege kam ich quasi schnell zum „Schuss“, die Herde stand in Sichtweite (zumindest wenn man ein 300mm Tele sein eigen nennt ;))
Am nächsten Stop, dem Luchsgelände sah die Sache schon ganz anders aus. Eine riesige steile Felslandschaft, kräftig eingewachsen mit unzähligen Verstecken bot sich uns dar. Natürlich stellt sich im ersten Augenblick so ein kleines „Schade, kein Luchs zu sehen“-Gefühl ein. Doch das dauert nur sehr kurz, schliesslich geht es ja darum dass sich der Luchs auch wohl fühlt, und nicht dass ich schnell ein Foto schiessen kann.
Sehr interessant der Naturfotograf mit der 600mm (geschätzt) NIKON-Tüte und dem grössten und ausgeklügelsten Stativ das ich je gesehen habe. Das ganze erinnerte ich ein bisschen an Angeln. Stundenlang rumstehen und hoffe zum Schuss zu kommen. Ich war trotzdem begeistert, auch wenn ich erst mal keinen Luchs vors Tele bekommen hatte.
Nach einem kleinen Anstieg kamen wir zu einem 2. Aussichtsplatz, der den Luchsbereich von oben einblicken lies. Hier stand dann die Canon Fraktion, mit einem, ich glaube ef 400 F2.8 LIS und einer EOS 1D Mark III:
Ok, Neid ist keine so tolle Eigenschaft, aber ich war verdammt neidisch, ich kann allerdings gar nicht sagen auf was ich mehr neidisch war, die Kamera oder das Objektiv ^^ Der erfahrenere Fotograf hatte den Luchs dann auch schon ausgemacht, aufstehen wollte er allerdings nicht. Ich hab dann trotzdem mal draufgehalten, schon alleine um mich an das tolle Gehege zu erinnern:
Der Herr Canon hat dann seine UMTS Karte an sein Sony-Notebook gesteckt und ein wenig gesurft. Wir sind dann mal weiter zum Wolfsgehege. Dort angekommen standon schon die nächsten Canonen im Anschlag:
Und dann hatten wir einfach riesen Glück, auf dem Wolfsgehege, das in der Relation zum Luchsgehege sogar noch ein Stück ausladender bemessen war, tat sich was. Ein 4×4 Pickup fuhr rückwärts an einen grossen Felsen und klatschte mal lässig 40 Kg rohes Fleisch hin. Natürlich dauerte es nicht lange und die ersten hungrigen Wölfe kamen zur futtern:
Sehr interessant war das unterschiedliche Fressverhalten. Ein Alphatier lies sich nicht ausmachen, ich bin deshalb von unterschiedlichen, willkürlichen Fütterungszeiten ausgegangen. Die rangniedrigen Tiere hatten demonstrativ ihren Schanz komplett zwischen den Hinterläufen eingeklemmt um ihre Unterwürfigkeit zu zeigen.
Die Lichtverhältnisse waren sehr schwierig, die Anlage lag fast komplett im Schatten. Sehr beeindruckend auch das Dauerauslösegeräusch der Profikams um mich herum, das ganze erinnerte etwas an diverse Schnellfeuergewehre.
Sehr praktisch fand ich auch den „Lastenhund“ der für den Getränketransport zuständig war:
Das wundervolle Farbenspiel der zahlreichen Laubbäume hat mich erneut verzaubert und dem entsprechend oft clickte auch der Auslöser: